Herzuntersuchungen

Herzvitalitätsdiagnostik mit F-18-FDG PET

Anwendung Herzmuskelareale mit verminderter Durchblutung aber erhaltenem Energiestoffwechsel werden als winterschlafendes (hibernierendes) Myokard bezeichnet. Mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mittels 18-F-Fluorodeoxyglukose (18FDG) kann dieses winterschlafende Herzmuskelgewebe nachgewiesen werden. Untersuchungen unter kontrollierten Stoffwechselbedingungen (nach oraler Glucose-Belastung oder Clamp) ermöglichen es, zu erkennen, ob eine Therapie (z.B. Revaskularisation, Ballondilatation der Herzkranzarterien) zur Wiederherstellung der Herzmuskelfunktion in diesem Areal führen kann.

Indikationen Diese Untersuchung ist bei Hochrisikopatienten mit verminderter Durchblutung in Herzmuskelarealen und eingeschränkter Herzfunktion indiziert. Andere Krankheitsbilder stellen keine Indikation für F-18-FDG dar (z. B. Patienten mit einer typischen Angina pectoris, mit Ischämiezeichen in der Ergometrie im EKG)

Untersuchungsprinzip Zur Darstellung des Myokardstoffwechsels mittels F-18-FDG wird eine metabolische Verschiebung der Herzstoffwechsels zugunsten der Glukose induziert. Dies wird durch die Verabreichung von Kohlehydrate in der Form einer Gabe einer definierten Menge eines Zuckers gewährleistet (Glukose-Load). In einer separaten Untersuchung (am selben oder an einem der folgenden Tage) wird auch die Durchblutung des Herzmuskelgewebes gemessen. Die myokardiale Verteilung eines Perfusionsmarkers, z.B. Tc-99m-Metoxy-Isopropyl-Isonitril (MIBI), die mit der Single-Photon-Emissions-Tomographie (SPECT) gemessen wird, oder N-13-NH3, Rubidium-82 oder O-15-Wasser, die mit der PET gemessen werden, wird mit der F-18-FDG Messung des Glukosestoffwechsels des Herzens verglichen. Areale, die in der Durchblutung eine Verminderung zeigen, aber einen erhaltenen Glukosestoffwechsel haben (Sog. Mismatch Konstellation), können von einer Behandlung profitieren und führen potenziell zu einer Verbesserung der Herzfunktion.

Patientenvorbereitung
Patienten sollen mindestens 48 h vor der Untersuchung hämodyna-misch stabil sein.Herzwirksame Medikamente, die Herzfrequenz- und Blutdruck-veränderungen durch Belastung modifizieren können (z.B. Betablocker, Methylxanthin-Derivate), sollten 24 h zuvor abgesetzt werden; kardial nicht wirksame Medikamente können weiter eingenommen werden. Die metabolische Lage bezüglich Glukoseverwertung soll stabil sein, d.h. diabetische Patienten sollen auf geeignete Weise eingestellt werden. Für die exklusive Durchführung der F-18-FDG Szintigraphie muß die anti-ischämische Medikation nicht abgesetzt werden. Sollten jedoch kombinierte Perfusion/Vitalitäts-Studien geplant sein, muss die Medikation abgesetzt werden.

Vorabinformationen
1. Kardiovaskuläre Anamnese einschl. Risikofaktoren, vorangegangene Medikation, Symptomatik. Myokardinfarkte und desren Lokalisation, vorherige Revaskularisationen, Diabetes mellitus oder gestörte Glukosetoleranz

2. EKG, Koronarangiographie, Methoden zur Beurteilung der links ventrikulären Funktion (Ejektionsfraktion; Echokardiographie)

Zunächst wir Ihnen eine Verweilkanüle in eine Vene gelegt. Dann werden Ihnen Infusionen gegeben, eine mit Glucose, eine mit Heparin. Hierunter wird regelmäßig Ihr Blutzucker gemessen. Die Dosierungen der Glucose und des Insulins werden schrittweise angepasst, bis ein bestimmter Blutzuckerwert erreicht ist und konstant bleibt. Dies kann bis über eine Stunde dauern.

Sobald der Blutzucker im Zielbereich liegt, wird Ihnen der radioaktiv markierte Zucker (Flour-18-Deoxy-Glucose) in die Vene gespritzt. Hiernach müssen Sie zunächst still liegen, damit sich die Glucose in Ihrem Herzmuskel anreichern kann.

Im Anschluss erfolgt die Aufnahme auf der PET/CT-Kamera im Liegen. Hierbei ist es wiederum wichtig, still zu liegen, damit ein klares Bild entsteht.

 

Strahlenexposition F-18-FDG (370 MBq) ca. 10 mSvTc-99m-MIBI (740-1110 MBq) 4-7 mSv