Klinische Studien
Klinische Forschung
Die klinische Forschung ist integraler Bestandteil unserer Klinik. Um die Ergebnisse bei der Behandlung unserer Patienten ständig zu verbessern, werden bei uns neben der Forschung im Labor klinische Studien durchgeführt.
Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms
Das Prostatakarzinom ist eine bösartige Neubildung der Prostata. Es stellt mit 22,7% (Stand 2020) die häufigste Tumorerkrankung des Mannes dar und pro Jahr erkranken 65820 Patienten in Deutschland neu am Prostatakarzinom. Bei dieser Tumorerkrankung kommt es durch verschiede Faktoren zur Entartung und zum dysregulierten Wachstum der Prostatazellen.
Bei 90% dieser Prostatakarzinome handelt es sich um sogenannte Adenokarzinome, die überwiegend aus Drüsenzellen bestehen. Auf diesen Zellen kommt im Tumor oftmals das Prostata-Spezifische-Membran-Antigen (PSMA) vor, welches als Zielstruktur der nuklearmedizinischen PSMA-Therapie dient. Diese Therapie stellt neben der chirurgischen Entfernung, der hormonellen und der Strahlentherapie eine relativ neue vielversprechende Behandlungsmethode dar und wird bereits seit einigen Jahren an unserem Haus durchgeführt. Hierfür werden radioaktive Stoffe (Lutetium-177 (Lu-177) oder Yttrium-90 (Y-90)) an Bindungsmoleküle gekoppelt, die nach der Injektion gezielt an PSMA binden können und über energiereiche Strahlung den Tumor und seine Absiedlungen zerstören können. 177Lu-PSMA-617 wurde vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt. Dieses Medikament zielt speziell auf metastasierten Prostatakrebs ab.
In wenigen Fällen tritt das Prostatakarzinom als neuroendokrines Prostatakarzinom auf, bei dem hormonproduzierende Zellen entartet sind. Meistens tritt dieses Karzinom in gemischter Form mit Drüsenzellen auf und in einer Vielzahl der Fälle weisen metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinome neuroendokrine Anteile auf. Bei dieser Karzinomform weisen die Zellen ein geringeres Maß an PSMA auf, wodurch das neuroendokrine Prostatakarzinom schlechter auf die PSMA-Therapie anspricht und ein hoher Forschungsbedarf an neuen Therapieoptionen besteht.
Um die Entwicklung und Optimierung dieser Therapieverfahren voranzutreiben und die Patientenversorgung zu verbessern, betreiben wir intensive Forschung auf diesem Gebiet und bieten im Folgenden eine Übersicht über aktuell laufende Studie nuklearmedizinischen Therapie des Prostatakarzinoms an unserem Institut:
Titel: Eine Phase-IV-Sicherheitsstudie zur Untersuchung der Langzeitsicherheit von Lutetium (¹⁷⁷Lu) Vipivotid Tetraxetan bei erwachsenen Patienten mit Prostatakrebs.
Beschreibung: In einer Langzeitstudie sollen die langfristigen Risiken und möglichen Nebenwirkungen des Medikaments 177Lu Vipivotid Tetraxetan (AAA617) an mehreren Studienzentren untersucht werden. Ziel ist es, bekannte sowie potenzielle Risiken genauer zu charakterisieren und ernsthafte Nebenwirkungen langfristig zu erfassen. Die Studie richtet sich an Erwachsene mit Prostatakrebs, die im Rahmen klinischer Studien von Novartis (Phase I-IV) mindestens eine Dosis von AAA617 erhalten haben.
Ablauf: Es handelt sich um eine reine Beobachtungsstudie über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren mit regelmäßigen Kontrollen alle 6 bis 8 Monate, bei denen Nebenwirkungen und Laborwerte überprüft werden.
Ziele: Durch die Langzeitbeobachtung sollen Erkenntnisse über die Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen von AAA617 gesammelt werden, um die Behandlung mit diesem Medikament zukünftig besser bewerten zu können.
Einschlusskriterien:
Vor Teilnahme an der Studie muss eine unterzeichnete Einverständniserklärung vorliegen.
Der Teilnehmer muss im Rahmen einer interventionellen Phase-I–IV-Studie zu Prostatakrebs, die von Novartis gesponsert wurde, mindestens eine Dosis von AAA617 erhalten haben und die Anforderungen dieser Studie erfüllt haben, die eine Teilnahme an dieser Nachfolgestudie ermöglichen.
Titel: Eine internationale, prospektive, offene, randomisierte Phase-III-Studie zum Vergleich von ¹⁷⁷Lu-PSMA-617 in Kombination mit Standardtherapie (SoC) gegenüber Standardtherapie allein bei erwachsenen männlichen Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom.
Beschreibung: In dieser Studie wird untersucht, ob die Kombination von 177Lu-PSMA-617 mit der Standardtherapie (Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitor (ARPI) + Androgendeprivationstherapie (ADT)) die Progressionsfreie Überlebenszeit im Vergleich zur alleinigen Standardtherapie bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) verbessert. Die Studie geht insgesamt 50 Monate.
Ablauf: Vor Beginn der Therapie wird ein Screening durchgeführt, um die Eignung für die Studie zu überprüfen, darunter auch ein 68Ga-PSMA-PET/CT-Scan zur Untersuchung der PSMA-Expression. Anschließend werden geeignete Teilnehmer zufällig einer der beiden Behandlungsgruppen zugeordnet (Standardtherapie oder 177Lu-PSMA + Standardtherapie). Nach Beendigung der Therapie schließt sich ein Nachbeobachtungszeitraum von ca. 12 Monaten an, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie zu überprüfen gefolgt von einer regelmäßigen Verlaufsbeobachtung.
Titel: Eine internationale, prospektive, offene, multizentrische, randomisierte, nicht-vergleichende Phase-II-Studie zu Lutetium [¹⁷⁷Lu] Vipivotid Tetraxetan (AAA617) als Monotherapie und in Kombination mit Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitoren bei Patienten mit PSMA-PET-positivem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom.
Beschreibung: In dieser Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit von 177Lu Vipivotide Tetraxetan (AAA617) alleine sowie in Kombination mit einem Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitor (ARPI) bei nichtmetastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom untersucht werden. Dafür werden die Teilnehmer zufällig in eine der beiden Gruppen zugordnet: AAA617 alleine oder in Kombination mit dem ARPI.
Einschlusskriterien:
Die Teilnehmer müssen ≥ 18 Jahre sein und vor der Studienteilnahme eine unterzeichnete Einverständniserklärung abgegeben haben.
Histologisch oder zytologisch bestätigtes Prostatakarzinom.
Die Teilnehmer müssen zum Zeitpunkt der Randomisierung eine laufende Androgendeprivationstherapie (ADT) mit einem GnRH-Agonisten/Antagonisten erhalten oder eine bilaterale Orchiektomie in der Vorgeschichte haben. Eine intermittierende ADT vor der Randomisierung ist akzeptiert, sofern das Kriterium für den Serum-Testosteronspiegel erfüllt ist.
Kastrationsniveau des Serum-Testosterons (< 1,7 nmol/l [50 ng/dl]) unter GnRH-Agonisten- oder Antagonisten-Therapie (kontinuierlich/intermittierend) oder nach bilateraler Orchiektomie vor der Randomisierung.
Nachweis einer PSMA-positiven Erkrankung (N1 oder M1) im Baseline-PET/CT-Scan mit AAA517 oder Piflufolastat F18, wie durch eine verblindete, unabhängige zentrale Begutachtung (BICR) bestimmt, basierend auf der Methodik des Prostate Cancer Molecular Imaging Standardized Evaluation (PROMISE) (Eiber et al. 2018). Teilnehmer mit ausschließlich im PSMA-PET nachweisbarer M1-Erkrankung dürfen teilnehmen.
Konventionelle Bildgebung muss für M1-Erkrankung negativ sein.
Die Teilnehmer müssen über eine ausreichende Organfunktion verfügen: Knochenmarkreserve, Leber- und Nierenfunktion.
Titel: Internationale, prospektive, offene, multizentrische, randomisierte Phase-III-Studie zum Vergleich von Lutetium (¹⁷⁷Lu) Vipivotid Tetraxetan (AAA617) versus Beobachtung zur Verzögerung der Kastration oder eines Krankheitsrezidivs bei erwachsenen männlichen Patienten mit Prostata-spezifischem Membranantigen (PSMA)-positivem oligometastatischem Prostatakarzinom (OMPC).
Beschreibung: In dieser Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit von 177Lu Vipivotid Tetraxetan (AAA617) bei Patienten mit oligometastasiertem Prostatakrebs (OMPC) untersucht werden, bei denen der Tumor nach einer definitiven Primärtherapie fortschreitet. Ziel ist es, das Fortschreiten des Tumors in eine tödliche metastasierende Erkrankung zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten, indem die Therapie mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) verzögert wird.
Ablauf: Vor der Therapie wird ein PET/CT-Screening mit 68Ga-PSMA und weitere Untersuchungen durchgeführt. Anschließend erfolgt stereotaktische Strahlentherapie (SBRT) für ca. 3 Wochen durchgeführt. Nach der SBRT erfolgt die zufällige Zuteilung in eine der zwei Gruppen. Eine Therapiegruppe erhält bis zu 4 Zyklen AAA617-Behandlung und bei der Kontrollgruppe erfolgt nur eine Beobachtung nach der SBRT.
Während der AAA617-Therapie erfolgt während jeden Zyklus eine Kontrolluntersuchung während Woche 1 und 3. Für beide Gruppen finden alle 16 Wochen Nachkontrollen nach Therapieende statt. Die Gesamtstudiendauer beträgt ca. 6,5 Jahre.
Einschlusskriterien:
- Histologisch gesichertes Prostatakarzinom vor Randomisierung.
Biochemisches Rezidiv nach definitiver Primärtherapie der Prostata (Radikale Prostatektomie (allein oder mit postoperativer Strahlentherapie), Externe Strahlentherapie (Prostata ± Samenblasen ± Beckenlymphknoten), Brachytherapie).
Oligometastasierung: 1-5 PSMA-positive Metastasen im PSMA-PET/CT (Ga-68 Gozetotid oder F-18 Piflufolastat), Mindestens 1 Läsion muss eine Fernmetastase (M1) nach AJCC8 sein.
Konventionelle Bildgebung (CT/MRT und Knochenszintigrafie) muss negativ für eine M1-Metastasierung sein.
Serum-Testosteron im nicht-kastrierten Bereich (>100 ng/dl) beim Screening.
Titel: Eine prospektive, multizentrische Studie zur Bewertung der diagnostischen Leistungsfähigkeit der [18F]PSMA-1007 PET/CT-Bildgebung bei Patienten mit neu diagnostiziertem Hochrisiko- oder Sehr-Hochrisiko-Prostatakarzinom.
Beschreibung: In dieser Studie soll die Sensitivität und Spezifität von [18F]PSMA-1007 Positronen-Emissions-Tomographie kombiniert mit Computertomographie (PET/CT) zur Detektion pelviner Lymphknotenmetastasen (N1) bei neu diagnostiziertem Hochrisiko- oder Sehr-Hochrisiko-Prostatakarzinom bewertet werden.
Einschlusskriterien:
- Patienten mit neu diagnostiziertem Prostatakrebs, bei denen zunächst eine Operation zur Entfernung der Prostata und der Lymphknoten im Becken geplant ist.
60 Tage vor der geplanten Studie muss eine konventionelle Bildgebung stattgefunden haben.
Titel: Eine offene, multizentrische explorative Phase-I Sicherheits- und Wirksamkeitsstudie mit PSMA-, SSTR2- und GRPR-gerichteter Radioligandentherapie beim metastasierten neuroendokrinen Prostatakarzinom.
Beschreibung: Ziel dieser Studie ist die Untersuchung einer neuen zielgerichteten Behandlungsmethode für Patienten mit metastasiertem neuroendokrinem Prostatakrebs (mNEPC). Es werden drei potenzielle Proteine untersucht: PSMA, SSTR2 (Somatostatinrezeptor 2) und GRPR (Gastrin-releasing Peptide Receptor).
Ablauf: Mithilfe von PET/CT-Scans wird im Vorfeld geprüft, ob Krebszellen eines dieser Proteine exprimieren, um die Patienten einer Studiengruppe und Therapie zuzuordnen. Die Behandlung erfolgt mit einem radioaktiven Mittel auf Basis von Lutetium-177 (177Lu Der Wirkstoff bindet spezifisch an das identifizierte Zielprotein und zerstört über hochenergetische Strahlung direkt die Krebszellen).
Teilnehmer werden je nach Zielprotein einer der folgenden Therapiegruppen zugewiesen:
177Lu-PSMA-617 (für PSMA-positive Zellen)
177Lu-DOTA-TATE (für SSTR2-positive Zellen)
177Lu-NeoB (für GRPR-positive Zellen)
Die Behandlung umfasst bis zu 36 Wochen Gabe der Therapie alle 6 Wochen. Während der Therapie werden regelmäßige Untersuchungen, einschließlich MRT, SPECT und weiteren PET/CT-Scans, durchgeführt, um die Wirksamkeit zu überwachen.
Einschlusskriterien:
- Teilnehmer müssen ein metastasiertes Prostatakarzinom mit neuroendokriner Differenzierung aufweisen
PSMA- und/oder SSTR2- und/oder GRPR-positiver PET-Befund mit mindestens einer messbaren Läsion gemäß RECIST 1.1 und moderater Zielexpression in mindestens einem der drei PET-Scans.
Kastrationsniveau des Serum-/Plasmatesosterons (< 50 ng/dl bzw. < 1,7 nmol/L) für Teilnehmer mit Adenokarzinom-Komponente oder stabiler Testosteronspiegel für Teilnehmer mit rein neuroendokrinem Karzinom.
Erholung auf ≤ Grad 2 von allen klinisch relevanten Toxizitäten im Zusammenhang mit vorheriger Therapie.
Ausreichende Knochenmark- und Organfunktion (wie durch ein zentrales Labor zur Studienzulassung beurteilt).
ECOG-Performance-Status ≤ 2.
Titel: Eine internationale, prospektive, offene, multizentrische, randomisierte Phase-III-Studie zu ¹⁷⁷Lu-PSMA-617 in der Behandlung von Patienten mit progressivem, PSMA-positivem, metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC).
Beschreibung: Diese Phase-III-Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit von 177Lu-PSMA-617 bei Patienten mit fortschreitendem PSMA-positivem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC) untersuchen. Primäre Ziele dieser Studie sind: 1. der Vergleich des Gesamtüberlebens zwischen Patienten, die 177Lu-PSMA-617 + Standardtherapie erhalten, und Patienten, die nur die Standardtherapie erhalten. 2. Radiographisches progressionsfreies Überleben. Weitere Parameter, die untersucht werden, sind: Tumoransprechen, Zeit bis zu einem ersten symptomatischen Skelettereignis, Sicherheit, Lebensqualität und Gesundheitsökonomie.
Ablauf: Patienten mit PSMA-positiven Scans werden zufällig in 1 von 2 Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhält 177Lu-PSMA-617 + Standardtherapie und die zweite Gruppe nur die Standardtherapie. Die Behandlungsdauer beträgt 6–10 Monate, maximal 6 Zyklen, mit Gabe der Therapie alle 6 Wochen. Nach 4 Zyklen erfolgt eine Kontrolle, ob die weiteren Zyklen durchgeführt werden. Zusätzlich werden alle 8 Wochen während der ersten 24 Wochen bildgebende Untersuchungen durchgeführt und im Anschluss daran alle 12 Wochen. Zusätzlich werden zu bestimmten Zeitpunkten Blutuntersuchungen durchgeführt. Nach der Therapie erfolgt eine Nachbeobachtung mit Kontrollen alle 3 Monate bis über 2 Jahre. Die Standardtherapie wird individuell festgelegt.
Nuklearmedizinische Therapie des nicht-melanozytären Hautkrebs
Zu Hautkrebs werden diverse Krebserkrankungen der Haut gezählt, die sich unterschiedlich darstellen. Grob kann man Hautkrebs in schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und hellen Hautkrebs unterteilen. Heller Hautkrebs unterteilt sich wiederrum in zahlreiche Formen, darunter auch die beiden häufigsten Hautkrebsarten: das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Den wichtigsten Risikofaktor für hellen Hautkrebs stellt UV-Strahlung dar.
Heller Hautkrebs tritt in der Bevölkerung deutlich häufiger auf als schwarzer Hautkrebs und die Häufigkeit steigt kontinuierlich von Jahr zu Jahr an. Geschätzt erkranken in Deutschland jährlich etwa 213000 Personen, davon ca. 75% am Basalzellkarzinom und 22% am Plattenepithelkarzinom.
Das Basalzellkarzinom entspringt epidermalen Stammzellen des Haarfollikels und tritt meistens im Kopf- und Halsbereich, seltener auch am Rumpf auf. Das Wachstum ist relativ langsam und es kommt nur sehr selten zur Streuung. Der Tumor wächst jedoch lokal zerstörend und kann auch tiefe Gewebestrukturen sowie auch Knochen und Knorpel befallen.
Das Plattenepithelkarzinom entsteht ebenfalls in der Epidermis der Haut, meistens aus „Vorstufen“ (z.B. aktinische Keratose) oder auf vorgeschädigter Haut. Das Plattenepithelkarzinom wächst wie das Basalzellkarzinom relativ langsam und vor allem lokal zerstörend. Es kommt eher selten, aber häufiger als beim Basalzellkarzinom zur Streuung.
Titel: Wirksamkeit der personalisierten Bestrahlung mit Rhenium-Skin Cancer Therapy (SCT) zur Behandlung von Nicht-Melanom-Hautkrebs: Eine multizentrische, internationale, offene, einarmige Phase-IV-Studie.
Beschreibung: In dieser Studie wird die Wirksamkeit und Sicherheit von Rhenium-SCT® bei der Behandlung von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) untersucht. Das Hauptziel der Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit von Rhenium-SCT® bei der Behandlung von NMSC. Weitere Ziele sind: Bewertung von Veränderungen der Lebensqualität der Teilnehmenden vor der Behandlung sowie 6 Monate und 12 Monate nach der Behandlung, Untersuchung des Behandlungskomforts aus Sicht der Teilnehmenden, Beurteilung der kosmetischen Ergebnisse nach der Behandlung.
Ablauf: In der Therapie wird Rhenium-188 (188Re) eingesetzt, ein Betastrahler (β—-Strahlung), dessen hochenergetische Strahlung für therapeutische Zwecke eingesetzt wird und welche nur eine geringe Reichweite hat. Dadurch ist eine gezielte Therapie von oberflächlichem Gewebe möglich. Die zu therapierende Hautstelle wird mit einer markiert und mit einer Folie beklebt. Auf diese wird der radioaktive Stoff über einen Applikator zielgenau direkt über dem Tumor aufgetragen. Die Behandlungszeit beträgt ca. 30 bis 180 Minuten und nach der Behandlungszeit wird die Schutzfolie mit dem radioaktiven Stoff entfernt.
Nuklearmedizinische Therapie des Glioblastoms
Das Glioblastom stellt einen sehr aggressiven hirneigenen Tumor (WHO Grad IV) dar, der sich oftmals aus Astrozytomen entwickelt. An Glioblastomen erkranken vor allem Personen zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr und der Tumor geht häufig mit einer sehr schlechten Prognose einher. Die Therapie des Glioblastoms besteht üblicherweise in der chirurgischen Entfernung mit anschließender Strahlentherapie.
Einen wichtigen Faktor stellt ebenfalls der Methylierungstatus der Promotorregion der O-6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase (MGMT) in der DNA dar. Dieses Enzym zählt zu den DNA-Reparaturproteinen und repariert die Mutation von Guanin zu O-6-Methylguanin. Durch eine Methylierung der Promotorregion der MGMT kommt es zu einer Aktivitätsminderung der MGMT, wodurch die Tumorzellen anfälliger gegenüber alkylierenden Substanzen werden, die ebensolche DNA-Mutationen bewirken, die das Protein reparieren würde. Dies macht man sich in der Therapie durch die zusätzliche Gabe von Temozolamid zu Nutze.
Es gibt Hinweise dafür, dass das Tumorwachstum durch Aktivierung des Gastrin-releasing peptide receptor (GRPR) stimuliert wird.
Titel: Phase-Ib-Dosisfindungsstudie zur Bewertung von Sicherheit und Wirksamkeit von [¹⁷⁷Lu]Lu-NeoB in Kombination mit Strahlentherapie und Temozolomid bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom sowie als Monotherapie bei rezidivierendem Glioblastom.
Beschreibung: In dieser Studie wird ein Therapieansatz mit Lutetium-177 (177Lu) vefolgt. Es soll die Sicherheit und Wirksamkeit von 177Lu-NeoB in Kombination mit Radiotherapie und Temozolomid (TMZ) bei Teilnehmern mit neu diagnostiziertem Glioblastom sowie als Monotherapie bei rezidiviertem Glioblastom untersucht werden. Zusätzlich wird die Sicherheit und Aufnahme des PET-Bildgebungsstoffs (68Ga-NeoB) untersucht.
Bei 177Lu handelt es sich um einen Beta-Strahler (β—-Strahlung), der für therapeutische Zwecke eingesetzt wird und durch freigesetzte hochenergetische Strahlung den Tumor schädigen und zerstören kann. Galium-68 hingegen setzt β+-Strahlung frei, die für die Bildgebung mittels PET genutzt werden kann.
Neu diagnostiziertes Glioblastom: Bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom soll die empfohlene Dosis von 177Lu-NeoB in Kombination mit TMZ und RT ermittelt sowie die Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie bewertet werden. Hierfür wird alle 4 Wochen die radioaktive Substanz appliziert, insgesamt 6 Mal, im Anschluss können gegebenfalls 4 weitere Applikationen erfolgen. Während dieser Zeit werden wöchentliche Untersuchungen durchgeführt. Zusätzlich erfolgt alle 8 Wochen eine Untersuchung der Wirksamkeit durch Kontrastmittel-gestützte MRT-Untersuchungen. Nach der Therapie werden bis zu einem Zeitraum von weiteren 5 Jahren Nachkontrollen durchgeführt.
Rezidiviertes Glioblastom: Bei Patienten mit rezidiviertem Glioblastom soll die empfohlene von 177Lu-NeoB als Monotherapie ermittelt sowie die Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie bewertet werden. Zusätzlich soll das Vorkommen des GRPR im Glioblastom mittels 68Ga-NeoB-PET untersucht werden. Hierfür wird 177Lu-NeoB alle 3 Wochen insgesamt 6 Mal verabreicht im Anschluss können gegebenfalls weitere 4 Applikationen erfolgen.
Allgemeine Einschlusskriterien:
Vor Teilnahme an der Studie muss eine unterzeichnete Einverständniserklärung vorliegen.
Alter ≥ 18 Jahre.
Histologisch gesichertes Glioblastom gemäß WHO-Klassifikation, festgestellt nach chirurgischer Resektion oder Biopsie.
Teilnehmer, die eine Kortikosteroidbehandlung mit Dexamethason erhalten, müssen mindestens 7 Tage vor Beginn der Studienbehandlung mit einer Dosis von ≤ 4 mg/Tag behandelt werden (oder mit anderen Kortikosteroiden in äquivalenter Dosierung).
Ausreichende Knochenmark- und Organfunktion.
Nuklearmedizinische Therapie neuroendokriner Tumore
Neuroendokrine Tumoren bestehen aus Zellen, die auf der Zellwand Somatostatin-Rezeptoren, d. h. Bindungsstellen für bestimmte Hormone tragen. Es besteht heute die Möglichkeit, Varianten des Hormons Somatostatin künstlich herzustellen. Für die geplante Therapie wird DOTATOC bzw. DOTATATE mit radioaktivem Lutetium-177 (177Lu) oder Yttrium-90 (Y-90) beladen, welche gezielt an die Somatostatin-Rezeptoren binden und die Tumorzellen gezielt abtöten können.
Die größte Gruppe dieser Tumore stellen Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumore dar, also hormonproduzierende Tumore des Magen-Darm-Traktes und des Pankreas.
Titel: PRRT in Deutschland – Einsatz der Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) in Deutschland – Eine retrospektive Auswertung des Behandlungspfades von GEP-NET Patienten in deutschen Behandlungszentren für NET.
Beschreibung: In Dieser Studie sollen restrospektive bereits vorhandene Patientendaten zum Einsatz und der Häufigkeit der PRRT mit 177Lu-DOTATATE bei Patienten mit GEP-NET erhoben und analysiert werden. Die Studie wird national in Behandlungszentren für NETs durchgeführt.
Weitere Projekte unter Mitbeteiligung der Nuklearmedizin
Übersicht
MCL Elderly III
Titel: Venetoclax in combination with the BTK inhibitor Ibrutinib and Rituximab or conventional chemotherapy (Bendamustine) and Ibrutinib and Rituximab in patients with treatment naive Mantle Cell Lymphoma not eligible for high dose therapy.
FORTplus
Titel: Early Stage Follicular LymphOma and RadioTherapy PLUS Anti-CD20 Antibody.
Relativity
Titel: CA224-127 (RELATIVITY-127): A Phase 3, Randomized, Open-label, Study of Subcutaneous Nivolumab + Relatlimab Fixed-dose Combination Versus Intravenous Nivolumab + Relatlimab Fixeddose Combination in Participants With Previously Untreated Metastatic or Unresectable Melanoma.
X-Ray-Vision
Titel: A randomized, double blind, placebo-controlled, 2-arm-Phase III study to assess efficacy and safety of xevinapant and radiotherapy compared to placebo and radiotherapy for demonstrating improvement of disease-free survival in participants with resected squamous cell carcinoma oft he head and neck, who are at high risk for relapse and are ineligible for high-dose cisplatin.
Pola-R-ICE
Titel: An Open-label, Prospective Phase III Clinical Study to Compare Polatuzumab Vedotin Plus Rituximab, Ifosfamide, Carboplatin and Etoposide (Pola-R-ICE) With Rituximab, Ifosfamide, Carboplatin and Etoposide (R-ICE) Alone as Salvage Therapy in Patients With Primary Refractory or Relapsed Diffuse Large B-cell Lymphoma (DLBCL).
Celestimo
Titel: A Study Evaluating the Efficacy and Safety of Mosunetuzumab in Combination With Lenalidomide in Comparison to Rituximab in Combination With Lenalidomide With a US Extension of Mosunetuzumab in Combination With Lenalidomide in Participants With Follicular Lymphoma (Celestimo).
AHEAD-MERIT
Titel: An open label Phase II randomized trial of BNT113 in combination with pembrolizumab versus pembrolizumab monotherapy as a first line therapy in patients with unresectable recurrent, or metastatic Head and Neck Squamous Cell Carcinoma (HNSCC) which is positive for human papilloma virus 16 (HPV16+) and expresses PD-L1.
AbbVie M22-132
Titel: Phase 1b/2, Open-Label Study to Evaluate Safety and Tolerability of Epcoritamab in Combination with Anti-Neoplastic Agents in Subjects with Non-Hodgkin Lymphoma.
SkyGlo
Titel: A Phase III, Multicenter, Randomized, Open-Label Study Comparing the Efficacy and Safety of Glofitamab (RO7082859) in Combination With Polatuzumab Vedotin Plus Rituximab, Cyclophosphamide, Doxorubicin, and Prednisone (Pola-R-CHP) Versus PolaR-CHP in Previously Untreated Patients With Large B-Cell Lymphoma.
NANORAY-312
Titel: NANORAY-312: A phase III pivotal study of NBTXR3 activated by investigator’s choice of radiotherapy alone or radiotherapy in combination with cetuximab for platinum-based chemotherapy-ineligible elderly patients with locally advanced head and neck squamous cell carcinoma.
ARCHED
Titel: A Randomized, Open-label, Phase 3 Study of Acalabrutinib in Combination with Rituximab and Reduced Dose CHOP (R-miniCHOP) in Older Adults with Untreated Diffuse Large B-Cell Lymphoma.
AbbVie M20-429
Titel: A Single Arm, Open-Label, Phase 1b Trial of Epcoritamab in Pediatric Patients with Relapsed/Refractory Aggressive Mature B-cell Neoplasms.
frontMind
Titel: A phase 3, multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled trial comparing the efficacy and safety of tafasitamab plus lenalidomide in addition to R-CHOP versus RCHOP in previously untreated, high-intermediate and high-risk patients with newlydiagnosed diffuse large B-cell lymphoma (DLBCL).
SCOOP
Titel: Dose escalation and cohort expansion study of Niraparib and Dostarlimab in paediatric participants with solid tumors (SCOOP).